Rugby Deutschlands 7er-Rugby-Juniorenteams starten am kommenden Wochenende unter verschiedenen Vorzeichen in die Europameisterschaften im französischen Bourgoin-Jallieu. Während die Junioren, die im vergangenen Jahr knapp das Podium verpasst hatten, diesmal durchaus mit einer Medaille liebäugeln, haben sich die Juniorinnen als Aufsteiger den Klassenerhalt als Ziel gesetzt.

Die deutschen U18-Junioren gehen mit einem starken Kader und durchaus ambitioniert in die diesjährige Europameisterschaft. „Das Minimalziel ist das Viertelfinale, und natürlich wollen wir mit einer guten Gruppenphase dafür auch eine bestmögliche Voraussetzung schaffen“, so Nationaltrainer Max Pietrek, der das Team gemeinsam mit Jan Ceselka betreuen wird. „Die Jungs wissen, was wir im letzten Jahr geschafft haben, und wir wollen diesmal den nächsten Schritt gehen.“ Im vergangenen Jahr hatte sich die deutsche U18 im Spiel um Bronze knapp dem Team aus Irland geschlagen geben müssen.

Allerdings können die Trainer diesmal weniger auf eine sogenannte Blockbildung setzen als in den Vorjahren, haben – erfreulicherweise – einen breiter aufgestellten Kader zur Verfügung. Damit sei man womöglich nicht ganz so eingespielt, aber man habe so viele talentierte Spieler sichten können, und in den Trainingscamps und Turnieren der Vorbereitung habe man sehr gute Fortschritte gemacht und fühle sich nun bereit für die EM.

„Das Team ist stark, auch wenn wir kurzfristig mit dem erkrankten Luan Dietz und Henri Gros, der sich an den Bändern verletzt hat, noch zwei Ausfälle verkraften müssen. Aber auch auf Abruf stehen einige junge und sehr talentierte Spieler, die kurz davor waren, den Sprung in den Turnierkader zu schaffen“, so Max Pietrek. Und mit diesem Kader wird Rugby Deutschland die EM der U18-Junioren bestreiten:

RC Aachen: Ben Sida
RC Unterföhring: Tom Petersen
SC Frankfurt 1880: Rick Byszio, Severin Zirbes
RK Heusenstamm: Eric Rausch
Heidelberger RK: Aaron Engels
TSV Handschuhsheim: Julius Diawara
RK 03 Berlin: Fjonn Werner
SC Germania List: Jannik Sander
Hamburger RC: Stefan Darimont
Frankreich: Karl Kasper, Edward Jumatate
Irland: Eduardo Hauptmeier-Lopez

In der Gruppenphase haben die deutschen Junioren ein durchaus machbares Programm. Am Samstag geht es zunächst um 10.28 Uhr gegen Polen, dann um 14.22 Uhr gegen Rumänien und abschließend um 17.40 Uhr gegen Portugal. „Gerade Portugal stellt immer wieder überraschend starke Kader auf, die dann zu den besten Teams in Europa gehören“, so Pietrek. „Aber das erste Ziel ist klar das Viertelfinale.“

Auch die U18-Juniorinnen müssen kurzfristig noch einen namhaften Ausfall verkraften. Erst in dieser letzten Woche der Vorbereitung verletzte sich mit Kapitänin Soraya Hölzer-Castillo eine Leistungsträgerin und wird in Bourgoin-Jallieu, das zwischen Lyon und Grenoble liegt, nicht dabei sein können. Dafür wurde kurzfristig die Berlinerin Mathilda Scott nachnominiert. Dennoch verfüge Coach Andreas Hacker über einen Kader „mit den besten U18-Spielerinnen, die wir in Deutschland haben. Es war nicht leicht aus dem erweiterten Kader die 13 Spielerinnen auszuwählen, die uns jetzt bei der EM vertreten werden.“ Und so sieht der Kader nun aus:

SV Odin: Emilie Yuna Bauer, Henriette Fuhrmeister
Wiedenbrücker TV: Anna Bohnert, Julie Steffensmeier
Berlin SV 92: Klara Drake Günther, Mathilda Scott
RK 03 Berlin: Lina von Knoblauch
Heidelberger RK: Pauline Faye, Jule Karstens
RG Heidelberg: Lilli Schüßler
Heidelberger TV: Charlotte Pfaffmann
SC Neuenheim: Jenna Lee
TuS Fürstenfeldbruck: Aveline Frischhut

Auch wenn die Vorbereitung sehr gut verlaufen ist und die Spielerinnen beim Olympic-Hopes-Turnier in Prag und bei den Heidelberg 7s auf hohem Niveau und erfolgreich spielen konnten: Als Aufsteiger in die Championship hat man in erster Linie den Klassenerhalt und damit Rang fünf als Ziel im Blick. Wo man in diesem Jahr leistungsmäßig steht, wird man direkt im ersten Spiel der Round Robin am Samstag gegen Europameister und Topfavorit Frankreich (9.44 Uhr) sehen können. Anschließend folgen noch Spiele gegen Tschechien (12.18 Uhr) und Polen (16.12 Uhr), bevor es am Sonntag dann noch gegen Spanien und Belgien gehen wird.

„Wir sind in diesem Feld das Außenseiterteam, aber wir werden versuchen, auch dem einen oder anderen Favoriten einen harten Kampf zu liefern, und dann bin ich zuversichtlich, dass wir unser Ziel auch erreichen können“, so Coach Hacker.